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Rezension Meditricks

 

 

Das „Infektiobuch“ (Band 2) der Meditricksreihe zu klinischer Infektiologie und Mikrobiologie beschäftigt sich mit den Bereichen Reiseerkrankungen, Gastro, Pneumo und Kardio.

Auf den ersten Blick fühlt man sich in seine Kindheit zurückversetzt, da es beim Durchblättern eher einem farbenfrohen Comicbuch, als einem Lehrbuch gleicht. Auf jeder Seite finden sich zahlreiche, phantasievolle Figuren. Im ersten Moment könnte, dank der vielen Bilder, der Eindruck entstehen, dieses Buch sei etwas chaotisch gestaltet. Es handelt sich jedoch um ein strukturiertes und gut durchdachtes Lernkonzept.

 

 

 

Jedes Krankheitsbild wird in Form einer unterhaltsamen Geschichte an den Leser herangetragen. Den Geschichten vorangestellt ist immer ein großes Bild mit zahlreichen Elementen, welche einzelne Aspekte des Krankheitsbildes in einem Bild zusammenführen. Im Fließtext erschließen sich einem dann nach und nach die einzelnen Figuren und Objekte des großen Bildes und neu gewonnene Informationen müssen in das Bild integriert werden. Da man bei einigen Inhalten der Infektiologie und Mikrobiologie normalerweise nicht um das Auswendiglernen herumkommt, erleichtern die Mnemotechniken der Meditricks-Bilder das Lernen ungemein. So wird beispielsweise aus dem Campylobacter ein „campender Bäcker“ oder Haemophilus aphrophilus wird durch ein Bakterium mit Afro-Frisur dargestellt. Auch Mneomtechniken wie Akronyme werden angewandt. So hilft das Akronym „SPECK“ um sich die Diagnosekriterien des rheumatischen Fiebers einzuprägen.

 

 

Ist man bereits in die Welt der Meditricks-Geschichten eingetaucht, so erkennt man im Laufe der Zeit alte Bekannte wieder und erinnert sich an den Fieber-Bären oder die „Ami-Hosen“, welche die Transaminasen-Erhöhung darstellen.

 

 

Damit der Leser immer weiß um welchen Erregertyp es sich handelt ist oben rechts die Einordnung in Virus, Bakterium, Protozoe, Pilz oder Wurm gegeben. Wichtige Begriffe sind im Fließtext in rot markiert, dadurch lässt sich der jeweilige Abschnitt beim Wiederholen schnell wiederfinden.

 

Elemente des Bildes, welche im Fließtext erwähnt werden, finden sich sowohl im Bild als auch neben dem jeweiligen Textabschnitt. Auf diesem Weg wird das Lesen erleichtert und man kann sich das Gesamtbild am Ende nochmal in Ruhe anschauen. Ergänzend sind an einigen Stellen Fotos von pathologischen Befunden wie Janeway-Läsionen oder Osler-Knötchen abgebildet. Zudem gibt es zu jedem Thema eine kurze Zusammenfassung. Zur Wiederholung dienen am Ende jeden Kapitels die Bilder mit Quizfragen zu den jeweiligen Themen.

 

 

Weiterhin erleichtern die klinischen und mikrobiologischen Lernstränge das verknüpfte Lernen. Dazu wird jeder Lernstrang mit einer Infobox eingeleitet, welche Informationen zu beispielsweise Toxinbildnern, Sporenbildnern oder Humanen Herpesviren gibt. Bei den klinischen Lernsträngen werden Gruppen zusammengefasst, wie Exanthemerkrankungen des Kindesalters, AIDS-Definierende Erkankungen und Konnatale Infektionen. Die Seiten zu assoziierten Themen des jeweiligen Lernstranges enthalten immer einen Verweis mit den Seitenzahlen der weiteren Themen des Lernstranges.

 

 

Das Wissen wird bei Meditricks sowohl in einer Geschichte als auch in einem Bild organisiert. Dieses Konzept geht über ein reines Auswendiglernen hinaus und fördert nachhaltiges Lernen. Um diese Methode nutzen zu können, muss man sich jedoch darauf einlassen. Das Buch eignet sich nicht, wenn man das Ziel hat sich tiefergehender mit einem Krankheitsbild zu beschäftigen.

 

FAZIT: Zum nachhaltigen Einprägen der wichtigsten Fakten eines Themas ist das Infektiobuch von Meditricks eine hervorragende Alternative zum klassischen Lehrbuch.

 

Marina, PJ-Studentin, Köln

 

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